Wenn man von einem Buch sagen kann, dass es die letzten zweitausend Jahre der europäischen Kulturgeschichte geprägt habe, dann ist das die Bibel. Ihre Texte haben Judentum wie Christentum spirituell geformt, manche sind zu kulturellen Codes geworden. Ihre anthropologischen und ethischen Konzepte beeinflussen bis heute Lebenszusammenhänge in unseren Landen. Bibelkenntnis ist für künstlerische Werke bis ins Barock Voraussetzung für ein Verständnis, aber häufig wirken Rezeptionen stärker nach als die hebräischen oder griechischen Originaltexte.
Dr. Irmtraud Fischer ist Univ. Prof. für Alttestamentliche Bibelwissenschaft an der Kath.-Theol. Fakultät; 1997–2004 Ordinaria für „Altes Testament und Theologische Frauenforschung“ an der Uni Bonn; Gastprofessuren in Marburg an der Lahn (1993), Wien (1995), Bamberg (1995/96), Jerusalem (2001) und Rom (2011).
Forschungsschwerpunkte: Biblische Gender- und Rezeptionsforschung .
Editorin des internationalen, in vier Sprachen erscheinenden Forschungsprojekts „Die Bibel und die Frauen“ (www.bibleandwomen.org). Die Trilogie Gottesstreiterin (20134), Gotteskünderinnen (2002), Gotteslehrerinnen (2006) Stuttgart: Kohlhammer, ist in Französischer Sprache (2008/09/10) bei Edition Cerf, Paris, erschienen.
Ein für den Vortrag einschlägiger Sammelband (Irmtraud Fischer, Hg., Bibel- und Antikenrezeption) erschien 2014.
Wann: Di, 5. Mai 2015 | 17:00 Uhr
Wo: Sitzungszimmer der Geisteswissenschaftlichen Fakultät, Universitätsplatz 3/EG, 8010 Graz
Der Vortrag findet im Rahmen der Reihe "Europa und …" des Forschungsschwerpunkts Kultur- und Deutungsgeschichte Europas statt.