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Vortrag: Kunstwelten diesseits und jenseits des Atlantiks

Dienstag, 09.12.2014

Lutz Hieber (Hannover)

Die Vorstellungen davon, was bildende Kunst sein soll, haben sich in den USA und in Mitteleuropa in der Nachkriegszeit deutlich auseinanderentwickelt. Die Ursachen dafür liegen darin, dass sich die Avantgarden des frühen 20. Jahrhunderts nicht, wie im deutschsprachigen Raum oft behauptet wird, sich totgelaufen haben oder gar gescheitert sind. Die nationalsozialistische Diktatur hatte die Avantgarde zwar in Deutschland vernichtet, zugleich löste sie aber eine Welle der Emigration aus. Viele der Unterdrückten gingen in die USA, wo sie eine Avantgardisierung der Kunstwelt bewirkten: Das ermöglichte nachfolgenden Generationen, das im deutschsprachigen Raum unvollendet gebliebene Projekt fortzuführen.

 

Kunstsoziologisch möchte ich zeigen, dass die neuen Ideen in den kulturellen Zentren der USA Früchte trugen. Den Impetus der Avantgardisten, die Funktion der Kunst in der Gesellschaft zu verändern, griffen künstlerische Bewegungen in Kalifornien und New York auf. Sie trugen – im Zusammenhang sozialen Engagements – zur Organisation neuer Lebenspraxis von der Kunst aus bei. Für sie ist die Unterscheidung von ›high‹ und ›low‹ überwunden. Dagegen grenzt die mitteleuropäische Kunstwelt beispielsweise Grafikdesign – und damit auch aktivistische Kunstpraktiken – aus und anerkennt allein das ›autonome‹ Werk.

 

Zur Einladung

 

Dr. Lutz Hieber ist Professor für Soziologie und lehrt an der Leibniz Universität Hannover.

 

Jüngste Publikationen: 

mit Hans-Ullrich Kammeyer (Hg.): Verantwortung von Ingenieurinnen und Ingenieuren. Wiesbaden 2014: Springer VS.

Politisierung der Kunst – Avantgarde und US-Kunstwelt. Wiesbaden 2014: Springer VS. i. E.

 

Zeit und Ort: Di, 9. Dezember 2014 | 17:30 Uhr, Sitzungszimmer der Geisteswissenschaftlichen Fakultät, Universitätsplatz 3/EG, 8010 Graz

 

Kontakt: Lukas.waltl(at)uni-graz.at

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