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Vortrag: Kulturtheorien der Gegenwart: Mobilities

Donnerstag, 03.05.2012

Johanna Rolshoven (Graz)

Der Vortrag erläutert Ambitionen des von der britischen Soziologie ausgerufenen Mobility Turn, um dann am Beispiel kulturwissenschaftlicher Ansätze das Problem der akteurszentrierten Perspektive in den Mobility Studies aufzuzeigen. Mobilität als Kultur der Moderne ist ein Prinzip, das über die technisierte Fortbewegung – den Verkehr – hinausgreift. Sie ist das zugleich realistische wie idealistische Prinzip der fortgeschrittenen Moderne. Beweglichkeit in Raum und Zeit gehört zu den grundlegenden Alltagsanforderungen; sie ist Movens der beruflichen und sozialen Integration und somit ein wichtiger Faktor der sozialen Differenzierung. Kultur aus der Perspektive der Bewegung zu deuten eröffnet Perspektiven auf die klassischen Forschungsgegenstände der empirischen Kulturwissenschaft Volkskunde, die der weltumspannenden Bewegung von Menschen, Gütern, Ideen, Wissen, Informationen und Praxen entgegen kommen. Kultur unter der Bedingung vermehrter Beweglichkeit stellt vor die Herausforderung der Reformulierung wissenschaftlicher Praxen und Begrifflichkeiten, die den Erscheinungen ‚motorisch‘ gerecht werden müssen. Dabei gilt es, vor dem Hintergrund empirischer Befunde, vorschnelle Deutungen zu relativieren. Denn mit einer wachsenden Mobilität nehmen Verortungswünsche zu. Lokalisierung und Bewegung lassen sich nur scheinbar trennen. Im einzelnen Leben unter den Bedingungen des Alltags fallen sie unweigerlich zusammen und scheinen als zwei untrennbare Seiten ein und derselben Sache auf.

 

Dieser Vortrag findet im Rahmen der Vortragsreihe "Kulturtheorien der Gegenwart" statt. Diese stellt sowohl die klassischen als auch die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Kulturtheorien vor und bietet damit eine theoretische und ideengeschichtliche Grundlage für gemeinsame Forschungen und Projekte im Rahmen des universitären Forschungsschwerpunktes „Kultur- und Deutungsgeschichte Europas“ an der Universität Graz. Ziel der Reihe ist es, interdisziplinäre Diskussionen im Forschungsbereich „Kulturtheorien und Methoden“ anzuregen und theoretisch zu untermauern.

Eingeladen sind alle am Forschungsschwerpunkt Beteiligten sowie alle, die an den Kulturtheorien Interesse haben.

 

Zum Programm der Vortragsreihe

 

Zeit und Ort: Donnerstag, den 3.5.2012 von 17:30 - 19:00 Uhr
RESOWI, Bauteil G2, SZ 15.22

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