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Vortrag: Kulturtheorien der Gegenwart: Cultural Studies

Donnerstag, 12.01.2012

Rainer Winter (Klagenfurt)

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts berühren global operierende Kommunikationssysteme fast jeden sozialen Prozess. Dies bedeutet keine vollständige kulturelle Homogenisierung und Standardisierung à la McDonalds, vielmehr bilden sich in globalisierten Zeiten immer deutlicher Antworten heraus, die oft zu neuen Mischungen und eigenständigen Synthesen führen können. Doch dies ist ein offener, konfliktreicher Prozess, der seinen Ausdruck in vielfältigen sozialen und kulturellen Formen und Praktiken zu finden vermag. Diese Expansion der Kultur in alle Bereiche des sozialen Lebens und deren Folgen – Stuart Hall spricht gar von einer „kulturellen Revolution“ – steht im Zentrum der Vorlesung Cultural Studies. Seit ihren Anfängen an der Universität Birmingham in den 1960er Jahren sind die Cultural Studies ein inter- bzw. transdisziplinäres Projekt, das durch eine enge Verbindung von Kultur- und Gesellschaftsanalyse geprägt ist. Sie verfolgen eine engagierte Form der Gesellschaftsanalyse, die soziale Ungleichheiten und gesellschaftliche Auseinandersetzungen in den Mittelpunkt stellt. Kultur ist für die Cultural Studies nicht stabil, homogen und festgefügt, sondern durch Offenheit, Widersprüche, Aushandlung, Konflikt, Innovation und Widerstand gekennzeichnet. Nicht die integrative Funktion von Kultur, sondern der „Kampf um Bedeutungen“ (Lawrence Grossberg), der nie zu beendende Konflikt über Sinn und Wert von kulturellen Traditionen, Erfahrungen und Praktiken bestimmt ihre Analysen, die sich auf diese Weise den „vermischten“ Verhältnissen“ der sich im raschen Wandel befindlichen Gesellschaften der Gegenwart stellen.   

 

Dieser Vortrag findet im Rahmen der Vortragsreihe "Kulturtheorien der Gegenwart" statt. Diese stellt sowohl die klassischen als auch die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Kulturtheorien vor und bietet damit eine theoretische und ideengeschichtliche Grundlage für gemeinsame Forschungen und Projekte im Rahmen des universitären Forschungsschwerpunktes „Kultur- und Deutungsgeschichte Europas“ an der Universität Graz. Ziel der Reihe ist es, interdisziplinäre Diskussionen im Forschungsbereich „Kulturtheorien und Methoden“ anzuregen und theoretisch zu untermauern.

Eingeladen sind alle am Forschungsschwerpunkt Beteiligten sowie alle, die an den Kulturtheorien Interesse haben.

 

Zum Programm der Vortragsreihe

 

Zeit und Ort: Donnerstag, den 12.01.2012 von 17:30 - 19:00 Uhr
RESOWI, Bauteil G4, SR 15.4E

 

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